Sonntag, 29. Juni 2008

São Pedro

Portugiesische Volksfeste, die dritte.
Santo António und São João sind schon vorbei, fehlt nur noch der dritte Heilige São Pedro, der in etwas kleineren Rahmen in Seixal gefeiert wird.
Da wir schon relativ früh dort waren, konnten wir noch den schönen Sonnenuntergang betrachten. Überhaupt ist Seixal meiner Meinung nach eine der schönsten Orte hier in der Umgebung (na Margem do Sul, wie man so sagt ;)).


São Pedro in Seixal ähnelt mehr einem Jahrmarkt. Die Straßen sind mit bunten Lichterbögen geschmückt, es gibt Sardinen (allerdings riecht es nicht an allen Ecken und Enden danach) und Konzerte.



Am Freitag warn wir bei Pedro Khima, ein realtiv bekannter Musiker, dessen Lieder häufig im Radio abgespielt werden.










A bissl schnulzig und irgendwie hören sich alle Lieder gleich an, deshalb haben wir dann nicht das ganze Konzert angeschaut und haben uns zum "Kanguru louco" (das verrückte Kanguru) begeben,
dass schon für uns Geschichte geschrieben hat ;)


Und zum Schluss ging's natürlich wie jedes Mal wenn wir in Seixal sind in unsere Lieblingsbar Kany, wo wir viele bekannte Gesichter angetroffen haben :)



Am Samstag war ich dann auch nochmal dort, um das Konzert von Martinho da Vila, einem sehr bekannten Brasilianer, anzuschaun, welches mit Abstand um einiges besser war.
Und hier nochmal zum Schluss, ein Bildchen von Seixal bei Nacht:



Donnerstag, 26. Juni 2008

São João in Porto


Und die portugiesischen Volksfeste gehen weiter :)
Dieses Mal hat es uns nach Porto gezogen, wo wir den populärsten Heiligen São João (hl. Johannes) gefeiert haben. Um 13.00h sind wir in den Bus gestiegen und waren gegen 17.30h in Porto.

Porto ist eine wunderschöne Stadt, aber mit Lissabon nur schwer vergleichbar. Porto wirkt irgendwie viel grauer und melancholischer hat aber auf seine eigene Weise ihren Charme. Da wir früh angekommen sind blieb uns noch etwas Zeit, um Porto zu erkunden:



Der São João ist ein Fest, das mit dem Sommer verbunden ist und deswegen hat es viele Ritualien, die sich auf die Sonne, das Wasser und die Pflanzen beziehen und der Liebe, Gesundheit, dem Glück und der Schönheit gewidmet sind.

Traditionell gibt es in der Nacht zum São João an jeder Ecke Sardinen und Caldo Verde (eine Suppe) zu kaufen und zum Nachtisch isst man den São João Kuchen.

Des weiteren findet man überall Stände mit "Manjericos" und "Alho-porro", sowie Hammer-Verkäufer. Was es damit auf sich hat?

Manjerico, dass sind die Pflanzen in den Töpfen, haben eine angenehmen Duft und werden mit verschiedenen Kreppblüten und kleinen Gedichten verkauft. Das besondere am Manjerico ist, dass man nicht direkt mit der Nase daran schnuppern soll, da die Blume daran kaputt gehen soll. Als erstes soll man nur mit der Hand darüber streichen und anschließend daran riechen.

Alho-porro, oder auch der Knoblauch des São João genannt wird verwendet, um den vorbeiziehenden Menschen einen leichten Schlag auf den Kopf zu geben, um ihnen somit Glück und Wohlbefinden zu wünschen.


Da alho-porro nicht in all zu großen Mengen vorzufinden ist, hat sich eine neue Tradition eingerichtet, um die Pflanze zu ersetzen. Überall trifft man Leute an, die mit einem Plastik-Hammer bewaffnet nur darauf warten, alles Vorbeiziehende einen Schlag auf den Kopf auszuteilen. Irgendwie schon ganz lustig, aber nach 'ner Weile auch a bissl nervig!

* Ding ding ding*

Um Mitternacht gibt es dann ein riesen Feuerwerk am Fluss Douro. Ca. 30min mit Musik und trallalla. War wunderschön!

Und eine weiterer Brauch:

Viele bunte Papierballons, die mit Heißluft angetrieben werden, werden mit einem kleinen Liedchen in den Himmel geschickt.

Und zu dem hört man in den Straßen die ganze Nacht über portugiesische Schlager, es wird getanzt, gefeiert und gelacht bis in die frühen Morgenstunden.

"São João, santo bonito
Bem bonito que ele é,
Bem bonito que ele é.
Com os seus caracóis de oiro
E o seu cordeirinho ao pé,
E o seu cordeirinho ao pé.
Não há nenhum assim,
Pelo menos para mim,
Nem mesmo São José!

Santo António já se acabou,
O são Pedro está-se a acabar.
São João, São João, São João,
dá cá um balão
para eu brincar.

São João vem ver as moças,
Que bonitas que elas são,
Que bonitas que elas são.
São ainda mais bonitas
Na noite de São João,
Na noite de São João.
Não escapa um só rapaz,
o que é que o santo lhes faz?
Vai tudo num balão!

Santo António já se acabou,
O são Pedro está-se a acabar.
São João, São João, São João,
dá cá um balão
para eu brincar."

Freitag, 20. Juni 2008

Ganhaaaamos! 3:2 für uns :)

Man, man was für ein Spiel gestern! Angespannte Stimmung, zumindest für uns Deutsche, die Portugiesen waren sich ja anfangs ziemlich siegessicher gestern ;)
Zusammen mit ein paar Freiwilligen aus der Gegend und natürlich auch mit unseren Portugalskis ging's dann zum Public Viewing nach Almada, wo wir dann zwischen all den Portugiesen in kleiner deutscher Gruppe das Spiel angeschaut haben.

Die Entscheidung ist einem ja schon nicht unbedingt leicht gefallen, soll ich nun für Deutschland sein oder doch lieber Portugal die Daumen drücken?? Natürlich war ich fest für Deutschland, aber andererseits wäre es auch schön gewesen, wenn Portugal weiter gekommen wäre.

Deutschland oder Portugal??


Wer schon einmal in Portugal war, der weiss sicherlich, dass es für den Portugiesen nichts Wichtigeres auf der Welt gibt als Fussball, dem entsprechend war das Entsetzen gross, nachdem die ersten beiden Tore für Deutschland gefallen sind.
Wir haben uns natürlich gefreut und sind von allen Seiten sehr schräg angekuckt worden *g*
Nach dem 2:1 für Portugal hat's sich die Stimmung dann nochmal aufgehellt und um uns herum wurde getanzt und gehüpft und sich in die Arme gefallen.
Zu Ende des Spiels hat sich der Platz allerdings relativ schnell geleert, man konnte nur noch von meiner Seite aus bis spät in die Nacht ein: ganhaaaamos, ganhaaaaamos hören ;)

Samstag, 14. Juni 2008

Santo António

Im Juni finden in ganz Portugal Feste zu Ehren der drei Volksheiligen (Santos Populares) statt. Diese drei Heiligen sind Antonius, Johannes und Petrus. Gefeiert wird mit Wein, traditionellem Brot mit Sardinen, Straßenumzügen und -tänzen, Hochzeiten, Feuer und Feuerwerk sowie viel guter Laune.

Santo António wird in der Nacht vom 12. auf den 13. Juni gefeiert, vor allem in Lissabon (wo dieser Heilige geboren wurde und lebte), wo eine Art Straßenkarneval (Marchas Populares) stattfindet. Es finden auch Hochzeiten, die Casamentos de Santo António, statt.


Klar, dass ich mir das nicht entgehen lassen hab ;) Dieses Jahr hab ich mich mit ein paar Freiwilligen in Lissabon getroffen, um die Märsche in der Avenidada de Liberdade anzusehen und anschließend ging's nach Alfama und Bairro Alto, um dort die Nacht durchzufeiern.


Diese Blumen kann man in der Nacht von Santo António an jeder Ecke kaufen. Ich weiß zwar nicht genau, um was für ein Gewächs es sich genau handelt, ich kenn mich ja in der Hinsicht überhaupt nicht aus ;), aber das Spezielle an der Blume ist, dass man nicht direkt mit der Nase daran riechen darf, sondern zuerst die Hand drauflegen soll und dann kann man an der Hand den Duft der Blume schnuppern. Außerdem ist die Blüte, die ihr auf dem Bild sehen könnt nicht echt, diese wird mit einem kleinen Spruch in den Topf gesteckt, welchen man dann einer bestimmten Person schenkt.

Es war auf jeden Fall eine tolle Nacht und als ich um halb 8 morgens endlich daheim war, bin ich nun mehr k.o. ins Bett gefallen ;)
Schaun wir mal, ob wir's dieses Jahr noch zum S
ão João nach Porto schaffen, eingeplant ist es auf jeden Fall!

Lisboa

Wer abends mit der Fähre nach Lissabon fährt kann wirklich eine wunderschöne Aussicht auf Lissabon genießen und wunderschöne Sonnenuntergänge miterleben...

Geburtstag

Und noch ein Geburtstag, den ich hier in Portugal verbringe. Und jedes Jahr gibt es eine weitere Überraschung, die ich bestimmt nicht so schnell vergessen werde ;)
Eigentlich wollte ich nichts Großes machen und eigentlich nur ein bisschen hineinfeiern.
Da in Corroios am Largo das Esplanadas was mit Musik war, sind wir dort in ein Café, haben gemütlich was getrunken.
Um Mitternacht hab ich dann sogar ein Geburtstagständchen von ganz Corroios bekommen, es kam nämlich jemand auf die Idee zur Bühne rüber zu gehen, um dort um ein Ständchen zu bitten. Leicht peinlich, aber schön ;)

Sonntag, 8. Juni 2008

SAFARI – Discover the jungle of European youth policy

Was hat eigentlich die Europäische Jugendpolitik mit der lokalen Realität zu tun? Inwiefern können Entscheidungen, die in Brüssel getroffen wurden, das beeinflussen was du in deinem lokalen Level tust… und welche Wege gibt es für dich, das zu beeinflussen was in Brüssel getan wird?

Antworten auf diese Frage konnten in einem 5-tägigen Seminar, dass von Jugend in Aktion in Belgien organisiert wurde, gefunden werden und an dem ich das Glück hatte, daran teilzunehmen :)

Ziel des Seminars war es, den Teilnehmern die Europäische Jugendpolitik wie z.B. der offenen Methode der Koordinierung oder dem Strukturierten Dialog, näher zu bringen und ihnen den Zusammenhang zwischen dem Level der Europäischen Jugendpolitik und den Einfluss auf das lokale Level aufzuzeigen.

Insgesamt waren wir 18 Teilnehmer aus ganz Europa – Deutschland, Schweden, Estland, Rumänien, den Niederlanden und Belgien, eine sehr gemischte Gruppe aus unterschiedlichen Organisation und mit unterschiedlichen Perspektiven, die die Sache aber erst so Richtig interessant gemacht hat ;)
Nachdem wir uns untereinander ein bisschen kennen gelernt haben ging es auch schon los mit einer kurzen Einführung in die Thematik und einem allgemeinen Überblick über die Europäische Jugendpolitik, der uns von Jutta König-Georgiades von der Europäischen Kommission vorgetragen wurde. Insgesamt wurde das Seminar echt interessant und sehr abwechslungsreich gestaltet, vor allem weil wir die Möglichkeit hatten mit unterschiedlichen Leuten zu reden und zu diskutieren, wie z.B. Jutta König-Georgiades.

Verschiedene Besuche in Brüssel standen auch auf den Plan. Zuerst haben wir das Europäische Jugendforum besucht, in dem wir freundlich Empfangen wurden und in dem wir eine kurze Einführung erhielten. Das Europäische Jugendforum ist eine Organisation, die 1996 von nationalen Jugendringen und internationalen nichtstaatlichen Jugendorganisationen aus ganz Europa gegründet wurde. Heute vereinigen sich in ihm 93 europäische Jugendorganisationen. Durch seine verschiedenen Organe und Organisationen bemüht sich das Europäische Jugendforum, Fortschritte bei Themen zu erreichen, die junge Leute betreffen in Bezug auf die Europäische Union, den Europarat, die Vereinten Nationen und andere politische Institutionen. Ein weiteres Ziel des Europäischen Jugendforums ist die Unterstützung und Koordination der Arbeit seiner Mitgliedsorganisationen.

Nach dem Besuch des Forums ging es weiter zu JINT, der belgischen Nationalagentur, wo wir zusammen zu Mittag gegessen haben und danach blieb uns etwas Zeit um Brüssel zu erkunden.
Da uns nicht all zu viel Zeit blieb, haben wir uns einfach an David, einem der Organisatoren dran gehängt und dadurch ein witziges „Turbo-Sightseeing“ erlebt ;)
Am Mittag ging es dann zur belgischen NGO CNAPD ( Coordination Nationale d’Action pour la Paix et lá Démocratie), einer Schirmorganisation, die als Plattform für rund 48 Organisationen im französisch sprechenden Belgien arbeitet und ein sehr interessantes Pilotprojekt mit dem Namen „Europe we want“ ins Leben gerufen haben.

Die Besuche waren wirklich sehr informativ und haben verschiedene Wege und Möglichkeiten gezeigt, wie man in der EU aktiv auf verschiedenen Level aktiv sein kann und etwas bewirken kann. Mir persönlich hat der Besuch der CNAPD besser gefallen, als der Besuch im Europäischen Jugendforum, weil es dort irgendwie alles viel greifbarer zu sein schien…

Das absolute Highlight war jedoch der Besuch im Europäischen Parlament! Dort haben wir zuerst eine Präsentation über das Europäische Parlament bekommen und uns anschließend mit einem echten Parlamentarier unterhalten, der uns seinen Alltag im Europäischen Parlament geschildert hat. Einem Belgier, der für die Grüne Partei aktiv ist und als Abgeordneter ins Europäische Parlament gewählt wurde. Im Plenarsaal hatten wir die Möglichkeit mit ihm über verschiedene Aspekte der Europäischen Jugendpolitik und auch über andere Themen der EU-Politik zu diskutieren und man musste uns schon fast mit Gewalt davon zerren, da die Diskussionen so interessant waren, dass es keinem danach zu sein schien, diese zu unterbrechen. Nachdem wir uns allerdings schon über eine Stunde im Zeitplan verspätet hatten, mussten wir allerdings ein Ende nehmen.
Ohne Zweifel, war das der interessanteste Besuch und es war einfach großartig an einem lebendigen Beispiel zu sehen, wie Entscheidungen im Europäischen Parlament getroffen werden und was dort so alles dahinter steckt.

Alles in allem gab es wirklich viel Input während des Seminars. Was allerdings schade war, war dass manchmal einfach die Zeit fehlte auf interessante Themen näher einzugehen oder der einen oder anderen Diskussion ausführlicher zu folgen.
Es gab auch viele interessante Information über das Programm „Jugend in Aktion“, vor allem über die Aktionen 1.3. und 5.1.

Toll war auch, dass etwas Zeit für Ideen für neue Projekte blieb und die Möglichkeit mit den internationalen Teilnehmern des Seminars sich über diese auszutauschen, neue Partner zu finden und neue Netzwerke zu bilden.
Insgesamt war es ein gelungenes Seminar, mit hervorragenden Trainern, gut organisiert und sehr hilfreich. Ich kann zwar nicht behaupten, dass ich jetzt den absoluten Durchblick in der Europäischen Jugendpolitik habe, da das Thema einfach zu komplex ist und innerhalb von 5 Tagen ist es natürlich unmöglich all das zu begreifen. Aber ich habe auf jeden Fall vieles gelernt, ein bisschen Europa-Luft geschnuppert und den Pfad gefunden, der raus aus dem Dschungel führt ;)


Viele, viele Bilder aus Brüssel gibts natürlich in meinem Picasa-Webalbum, einfach links in der Spalte, auf die Slideshow klicken und ihr werdet automatisch weitergeleitet.

Back in Portugal

So, ich bin wieder "daheim" in Portugal ;)
Mein kurzer Besuch zu Hause war echt schön und ich fand es total schön, mal wieder alle zu sehen, auch wenn es natürlich wie immer viel zu kurz war!

Mädels, ich hab einfach mal ein paar Bildchen hochgeladen, wenn ihr sie auch haben wollt, dann könnt ihr einfach drauf klicken und sie dann auf eurem Pc abspeichern ;)

Ach ja, nur so als kleine Bemerkung am Rande, die 5 € Eintritt haben sich ja dann doch noch gelohnt *g*


Und das Brunchen war auch schön, nur schade dass das Verensche und die Gigi nicht dabei sein konnten... Aber ich würde sagen, dass wir das dann einfach nachholen wenn ich wieder da bin :) Fand's klasse, dass ihr euch die Zeit für mich genommen habt, naja 3 Tage sind halt schon a bissl kurz, aber Brüssel hat ja auch schon auf sich warten lassen ;)